Ein Arabischer Pirat, der in Menorca gestrandet war, fand in der Steilküste eine halboffene Grotte mit kaum erreichbarem Zugang. Für ihn bot sich dadurch ein geschütztes Versteck. Wenn Xoroi Hunger hatte, schlich er zu den nahe liegenden Bauernhöfen, um sich dort Lebensmittel zu beschaffen. Einige Menorquiner konnten ihn manchmal entwischen sehen und behaupteten, er hätte nur ein Ohr. Deshalb nannten sie ihn Xoroi - den Einohrigen eben.
Er soll dann eines der schönsten Mädchen der Umgebung, die "Blume von Alaior" entführt haben. Durch einen außergewöhnlich harten Winter mit Schneefall konnten die Inselbewohner den Spuren im Schnee folgen, als er wieder einmal Nahrung stahl. Sie erwischten den Araber mit dem vor Jahren verschleppten Mädchen und ihren mittlerweile drei Söhnen in der Höhle. Als Xoroi erkannte, dass an Widerstand oder Flucht nicht zu denken war, entschied er sich als stolzer Araber für den Freitod: Aus 26 m Höhe stürzte er sich hinab in das tosende Meer und wurde nie wieder gesehen. Auch der älteste Sohn stürzte sich dem Beispiel des Vaters folgend, hinunter in den sicheren Tod. Die "Blume von Alaior" mit den zwei verbliebenen Kindern wurde wieder in die Dorfgemeinschaft aufgenommen, wo ihre Söhne für weitere Nachkommen des Einohrigen gesorgt haben sollen.
Heute befindet sich in der Höhle eine außergewöhnliche Diskothek namens „Cova den Xoroi“, die besonders in den Sommermonaten gut besucht ist. Mit Schaumpartys und anderen verschiedenen Veranstaltungen lockt sie Hunderte von Besuchern jede Nacht auf die Tanzfläche, mit Blick auf Sternenhimmel und bei Südwind tosende Brandung.